Mit dem heutigen Beitrag möchte ich euch eine kurze Übersicht über die derzeit in Deutschland verfügbaren HomeKit-Geräte und Plattformen geben. Dabei sind erst einmal alle Geräte mit nativer HomeKit-Unterstützung gemeint, also nicht solche welche über Homebridge nachträglich an HomeKit angebunden werden können. Diese möchte ich noch in einem gesonderten Beitrag vorstellen. Alles zu HomeKit könnt ihr noch einmal in meinem Beitrag „Was ist HomeKit?“ nachlesen. Sollte ich ein Gerät vergessen haben, würde ich mich über einen kurzen Hinweis in den Kommentaren freuen!
Philips Hue
Das Hue-System von Philips ist inzwischen das sicherlich bekannteste Produkt zur Beleuchtungssteuerung in Deutschland. Abgesehen von ein paar Schwächen in der Bedienung, ist es auch sicherlich seinen Preis wert. Durch das Programm „Friends of Hue“ sind inzwischen auch schon eine stattliche Anzahl an Produkten im Programm, die miteinander gesteuert werden können. Eine günstigere Alternative zu Hue findet ihr in meinem Beitrag zu MiLight.
Bitte achtet darauf, dass Hue erst seit Version 2 der eigenen Hardware-Bridge zu HomeKit kompatibel ist. Diese erkennt ihr ganz einfach am rechteckigen Design (die alte Bridge ist rund). Diese könnt ihr auch einzeln erwerben und so ein bestehendes Setup nachrüsten: Philips Hue Bridge
Den besten Einstieg bieten sicherlich die erhältlichen Starter-Pakete inkl. Hue Bridge:
Das eigene Setup lässt sich anschließend mit diversen Lampen und Geräten erweitern. Hier ein Auszug:
Zusätzlich bietet Philips auch Fernbedienungen, mit welchen ihr unabhängig vom Smartphone die Lampen und Szenen des Hue-Systems steuern könnt:
Ganz aktuell hat Philips noch diverse weitere Geräte für die Hue-Produktfamilie angekündigt, darunter auch einen Bewegungsmelder. Weitere Informationen hierüber findet ihr in meinem eigenen Beitrag hierzu.
Elgato Eve
Im Gegensatz zu Philips Hue beschränkt sich Elgato nicht nur auf Beleuchtungssysteme, sondern bietet zusätzliche auch noch weitere Geräte zur Heimsteuerung an. Hervorzuheben bei der Elgato Eve Reihe ist die durchweg gute Verarbeitung der Produkte und die hervorragende App zur Steuerung dieser. Die App ist vor allem bezüglich der HomeKit-Integration auf einem hohen Niveau, optisch ansprechend gestaltet und wird auch regelmäßig mit Updates versorgt (ein wichtiger Punkt beim Kauf smarter Heimsteuerung). Zu beachten ist lediglich, dass die Geräte von Elgato nicht über eine eigene Bridge, sondern über eine Bluetooth-Verbindung gesteuert werden. Erst einmal kein Nachteil (sogar von Vorteil, da keine separate Bridge erworben werden muss), sollte aber bei großen Häusern bedacht werden, da die Geräte eben in Bluetooth-Reichweite sein müssen.
Angefangen bei verschiendenen Sensoren:
Raumklimasensor (Messung der Luftqualität, Temperatur und Luftfeuchtigkeit):
Außensensor (Zur Messung der Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftdruck der Außenluft):
Kontaktsensor (Zur Erkennung, ob eine Tür oder ein Fenster geöffnet oder geschlossen sind):
Darüber hinaus gibt es auch eine smarte Steckdose, welche über HomeKit nicht nur ein- und ausgeschaltet werden kann, sondern auch den Stromverbrauch angeschlossener Geräte misst:
Seit kurzem gibt es mit Elgato Eve Thermo auch ein smartes Heizkörperthermostat mit HomeKit-Anbindung:
Die von Elgato erhältliche Serie smarter Beleuchtungsprodukte genannt „Avea“ ist derzeit leider noch nicht mit HomeKit kompatibel.
Incipio’s CommandKit
Bei diesem Produkt handelt es sich um einen smarten Lampenadapter, der zwischen Sockel und Glübirne geschraubt wird und somit jede herkömliche Glübirne HomeKit-fähig macht. Lest dazu auch meinen Artikel zur Ankündigung des Produkts durch Incipio: Incipios‘ CommandKit macht jede Glühbirne HomeKit-fähig
Parce One
Das Münchner Unternehmen Parce bietet mit dem Parce One den nach eigenen Angaben ersten Smart Plug mit HomeKit-Unterstützung für Europa. Das Gerät ist vergleichbar mit dem Elgate Eve Energy. Es handelt sich also um eine über HomeKit und eine eigene App schaltbare Steckdose inkl. Statistiken zum Stromverbrauch. Mehr Infos zu Parce One findet ihr hier. UPDATE: Leider musste der Parce One aufgrund von Sicherheitsbedenken zurückgerufen werden und wird derzeit nicht mehr verkauft. Parce möchte im Laufe des nächsten Jahres aber eine neue und verbesserte Version des Parce One anbieten. Weitere Informationen hierüber und ein Rückrufformular findet ihr hier.
Tado
Zwar sind die intelligenten Heizkörperthermostate des deutschen Unternehmens Tado aktuell noch nicht HomeKit-kompatibel, der Hersteller arbeitet aber nach eigenen Aussagen bereits mit Apple an einer Zertifizierung und plant die Veröffentlichung noch für das laufende Jahr. Tado bietet eine Komplettlösung, die das Thermostat bestehender Heizungssystem ersetzt. Durch die Anbindung an das eigene Smartphone kann die Heizung so zeit- und wetterabhängig gesteuert und auch automatisch aus- bzw. angeschaltet werden je nachdem ob sich Personen im Haus befinden oder gerade auf dem Heimweg sind. Die Geräte können dabei nicht nur direkt von tado gekauft, sondern auch gemietet werden. Alles in allem ein durchdachtes und smartes System. Mehr Infos gibts auf der Webseite von tado.
UPDATE: Inzwischen hat Tado die smarte, dritte Version Ihrer Bridge veröffentlicht, welche nun komplett internetfähig ist und die Steuerung nicht nur per App, sondern auch die Anbindung von HomeKit, Amazon Echo und dem regelbasierten Webdienst IFTTT ermöglicht. Der Steuerung per Siri steht damit nichts mehr im Weg. Inzwischen sind auch smarte Thermostate für einzelne Heizkörper und Kunden mit Zentralheizung von Tado verfügbar. Bestehende Kunden benötigen leider eine neue Bridge. Tado bietet hier aber spezielle Upgrade-Angebote. Für Neukunden gibt es das Starter-Kit mit der neuen Bridge für ca. 228 € auf Amazon oder für derzeit 4,99 € pro Monat direkt bei Tado.
Netatmo
Netatmo hat inzwischen eine neue Version seines Thermostats im Angebot, welches ebenfalls HomeKit-kompatibel ist. Die Bedienung und der Funktionsumfang sind dabei mit der oben vorgestellten Lösung von tado vergleichbar. Achtung: Scheinbar gibt es verschiedene Versionen des Thermostats, welche nicht alle mit HomeKit kompatibel sind. Bei Amazon ist jedenfalls kein Hinweis auf HomeKit zu finden. Wer auf Nummer sicher gehen will, bestellt in diesem Fall direkt über den Apple Store.
Fazit – Verfügbarkeit von HomeKit-Geräten in Deutschland
Leider ist dieser Artikel deutlich kürzer ausgefallen als erwartet und erhofft. Aktuell ist in Deutschland tatsächlich nur eine Handvoll von Geräten verfügbar, die mit HomeKit kompatibel sind und Apple hinkt damit dem eigenen Ziel leider ziemlich weit hinterher. In meinem Artikel „Was ist HomeKit“ hatte ich ja bereits angedeutet, dass ich von der Grundidee einer einheitlichen Plattform überzeugt bin und auch der Meinung bin, dass dies der richtige Weg ist um die verschiedenen Plattformen zu integrieren. Leider braucht es dafür natürlich noch wesentlich mehr Produkte aus wesentlich mehr Bereichen des Smart Home. Ursache für die zögerliche Einführung sind vermutlich die strengen Zulassungsrichtlinien und Sicherheitskriterien seitens Apple. So braucht ein Produkt beispielsweise einen speziellen Authentifizierungs-Chip um über HomeKit gesteuert werden zu können.
Aber es gibt auch einen Silberstreif am Horizont. So sind in den USA aktuell bereits deutlich mehr Geräte mit HomeKit-Zertifizierung verfügbar (z.B. Heizkörperthermostat Honeywell Lyric, die Produktreihe von iDevices oder der Smart Hub von Nanoleaf). Ich habe in diesem Artikel bewusst auf eine Aufzählung dieser verzichtet, da es mir hier um Produkte geht die möglichst einfach und sofort einsatzbereit sind. Manche der Produkte aus den USA könnten natürlich mit entsprechenden Zollgebühren und Einschränkungen bei der Garantie bereits jetzt eingeführt und genutzt werden, manche sind aber aufgrund anderer Stecker und Netzteile schlicht nicht ohne weiteres verwendbar. Viele dieser Hersteller haben aber bereits angekündigt auf den europäischen Markt expandieren zu wollen. Die Zeichen stehen also gut, dass in den nächsten Monaten noch deutlich mehr Geräte für HomeKit auf den Markt kommen. Zwischenzeitlich können wir dank Homebridge die Anzahl kompatibler Geräte bereits heute selbst erweitern.
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